Im Spätsommer 2021 saß ich mit drei sehr interessanten Frauen im Kulturkollektiv in Magdeburg und war Teil einer Gesprächsrunde zum Thema »Sprache im Wandel«. Die Fragestellung war: Wie reden wir mit und über andere und welche Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft?
Zur Vorbereitung darauf habe ich unter anderem fünf Publikationen gelesen, die ich sehr empfehlen kann.
Nun ist das Interview im Magazin präsent erschienen. Es beinhaltet viele besondere Beiträge von Magdeburger*innen und zeigt, wie vielfältig unsere Stadt und die Gesellschaft ist. Schön, dass ich dazu gehören kann!
Zur Frage, ob Sprache Macht ist, war mein erster Gedanke folgender: »Ich denke, Sprache hat sehr viel Macht oder kann sehr viel Macht bekommen. Sie kann zerstörerisch sein, aber auch sehr viel Gutes bewirken. Ich habe dazu etwas Interessantes zum Wort ‚Ja‘ gelesen, was sich Ehepaare sagen, wenn sie heiraten. Im Alltag sagen wir das Wort so vor uns hin. Aber wenn zwei Leute heiraten, hat das Wort
Konsequenzen und bekommt plötzlich eine viel größere Bedeutung.«
Und ändert das Denken die Sprache oder umgekehrt die Sprache das Denken? Dazu war mein Beitrag im Gespräch: »Ich habe gerade so ein Beispiel vor Augen. Bei den Inuit hat die Farbe weiß doch so viele Worte. Die haben unterschiedliche Töne für die Farbe weiß. Das haben wir nicht, weil wir es nicht brauchen. Und da denke ich gerade, was wir nicht denken, brauchen wir sprachlich nicht abbilden, was wir sprachlich nicht umschreiben können, findet auch in der Realität nicht statt oder zumindest nicht in der sozialen Realität. Was ja wiederum bedeutet, wenn wir nur das generische Maskulinum verwenden, sprechen wir nie von Frauen und damit sind sie unterrepräsentiert.«
Gedanken und Einstellungen ändern sich, das darf sich gern in der Sprache widerspiegeln. Sicher werden wir ein Gespräch wie dieses in ein paar Jahren ganz anders führen.
Schön, dass ich ein Teil dieser Gesprächsrunde sein konnte!
Titelfoto der Ausgabe: Julia Skopnik
Mein Name ist Debora Diehl und ich arbeite als Rhetorik- und Aussprachetrainerin. In meinem Newsletter schreibe ich über Themen rund um mündliche Kommunikation, über Rhetorik, Stimme und Aussprache. Manchmal gebe ich auch Buchtipps und berichte über meinen Blog.
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Konsequenzen und bekommt plötzlich eine viel größere Bedeutung.«
Und ändert das Denken die Sprache oder umgekehrt die Sprache das Denken? Dazu war mein Beitrag im Gespräch: »Ich habe gerade so ein Beispiel vor Augen. Bei den Inuit hat die Farbe weiß doch so viele Worte. Die haben unterschiedliche Töne für die Farbe weiß. Das haben wir nicht, weil wir es nicht brauchen. Und da denke ich gerade, was wir nicht denken, brauchen wir sprachlich nicht abbilden, was wir sprachlich nicht umschreiben können, findet auch in der Realität nicht statt oder zumindest nicht in der sozialen Realität. Was ja wiederum bedeutet, wenn wir nur das generische Maskulinum verwenden, sprechen wir nie von Frauen und damit sind sie unterrepräsentiert.«
Gedanken und Einstellungen ändern sich, das darf sich gern in der Sprache widerspiegeln. Sicher werden wir ein Gespräch wie dieses in ein paar Jahren ganz anders führen.
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© 2024 Dr. Debora Diehl
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