Neulich habe ich Texte für ein Aussprachebuch eingesprochen, das für Deutschlernende geschrieben wurde. Diese Sprecherinnen-Tätigkeit mache ich sehr gern und hat einen tollen Nebeneffekt: Dadurch wird mir immer wieder bewusst, vor welche Herausforderungen meine Klient*innen beim Sprechen gestellt sind. Sollte ich vor dem Sprechen Joghurt essen oder fördert das die Schleimbildung? Ist eine Tasse Kaffee in Ordnung oder trocknet die schon meinen Hals aus?
Die Antwort ist erstmal kurz und unbefriedigend: Es kommt darauf an.
Zeit, um Licht ins Dunkel zu bringen und die Frage zu beantworten: Gibt es Lebensmittel für eine gesunde Stimme?
Ihre Stimme wird es Ihnen danken, wenn Sie ausreichend viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Rund 1,5 Liter täglich (6 Gläser) sind ideal, um die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum sowie die Stimmlippen zu befeuchten. Am besten sind ungesüßte Getränke, die weder zu kalt noch zu heiß sind, z. B. Wasser oder Tee. Kräutertees wirken schleimverdünnend. Für eine gute Stimme ist Salbeitee zu empfehlen.
Achtung: Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und schwarzer Tee sowie Alkohol können die Schleimhäute austrocknen und sollten vor einem Sprechauftritt daher nur in Maßen genossen werden.
Ein lang geglaubter Mythos besagt, dass Milchprodukte die Verschleimung anregen, Milch oder Joghurt vor einem Sprechauftritt also nicht so günstig sind. Dies wurde zwar mehrfach widerlegt (darüber haben Wissenschaftsjournalist*innen sowohl in der ZEIT als auch in der GEO berichtet), viele Menschen schildern aber dieses Gefühl der Verschleimung. Schuld daran ist vermutlich die Erwartungshaltung, in der GEO heißt es nämlich:
»Untersuchungen zeigten, dass die Milchaufnahme nicht mit einer erhöhten Produktion von Nasensekreten oder Hustensymptomen verbunden war. Die Testpersonen, die an den Milch-Mythos glaubten, beklagten dennoch ein erhöhtes Schluckbedürfnis und verdickten Speichel – allerdings auch jene, die das Milchgetränk aus Sojabohnen getrunken hatten.«
Wenn es Ihnen auch so geht, dann greifen Sie lieber zu anderen Getränken und Speisen.
Sogar das Essen nimmt Einfluss auf unsere Stimme. Insbesondere vor einem »Sprechereignis« wie einem längeren Gespräch oder einem Vortrag sollten Sie keine besonders würzigen oder scharfen Gerichte zu sich nehmen. Genau wie die Schleimhaut im Mund reagieren auch die stimmbildenden Organe im Rachen empfindlich und gereizt auf Schärfe. Essen Sie lieber leichte und milde Kost. Zum Beispiel eine Suppe oder etwas gedämpftes Gemüse mit Fisch – diese Gerichte haben zudem den Vorteil, dass sie nicht so schwer im Magen liegen und Sie sich voll und ganz auf Ihren Auftritt konzentrieren können.
Und auch hier gilt: Wenn Sie zu der Gruppe gehören, die mit Milchprodukten schlechte Erfahrungen bzgl. der Schleimförderung gemacht haben, dann verzichten Sie vor einem wichtigen Gespräch oder Ihrer nächsten Podcast-Aufzeichnung lieber darauf. Zu scharfe und saure Speisen (Zitrusfrüchte) reizen die Schleimhäute und regen die Produktion von Magensäure an, das kann zum Reflux führen und ist ebenfalls schädlich für die Stimme.
Wichtiger Bestandteil der Stimmhygiene sind Lutschtabletten oder Bonbons, dazu zählen bspw. Isla Moos, Salbeibonbons und GeloRevoice®. Die Schleimhaut wird dadurch schnell spürbar und nachhaltig befeuchtet. Besonders gute Erfahrungen mache ich seit Beginn meiner Ausbildungszeit mit Isla Moos (mentholfrei).
Scharfe Bonbons mit Menthol, Eukalyptus, Kamille oder Pfefferminz sollten vermieden werden (vor allem im Erkältungsfall) – sie trocknen auf Dauer Ihre Schleimhäute aus.
Wichtig ist eine ausreichend gute Belüftung und Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen. Grundsätzlich entziehen Nikotin, Alkohol, Staub, Hitze, Kälte und trockene Luft dem Körper Feuchtigkeit. Räume mit schlechter Luft, einen schnellen Klimawechsel und eine stark eingestellte Klimaanlage im Auto sollten Sie möglichst vermeiden.
Wenn ich am Mikrofon stehe, trinke ich ausschließlich Leitungswasser (damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht) und verzichte in der Pause auf eine Joghurtmahlzeit, da meine Stimme danach etwas belegt ist.
Es ist sicher nie falsch, sich selbst ein wenig zu beobachten: Was tut Ihnen gut? Wie reagieren Sie auf bestimmte Speisen und Getränke?
Mein Name ist Debora Diehl und ich arbeite als Rhetorik- und Aussprachetrainerin. In meinem Newsletter schreibe ich über Themen rund um mündliche Kommunikation, über Rhetorik, Stimme und Aussprache. Manchmal gebe ich auch Buchtipps und berichte über meinen Blog.
Darf ich Ihnen schreiben, wenn ein neuer Blog-Artikel erscheint?
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von MailerLite.com zu laden.
Neulich habe ich Texte für ein Aussprachebuch eingesprochen, das für Deutschlernende geschrieben wurde. Diese Sprecherinnen-Tätigkeit mache ich sehr gern und hat einen tollen Nebeneffekt: Dadurch wird mir immer wieder bewusst, vor welche Herausforderungen meine Klient*innen beim Sprechen gestellt sind. Sollte ich vor dem Sprechen Joghurt essen oder fördert das die Schleimbildung? Ist eine Tasse Kaffee in Ordnung oder trocknet die schon meinen Hals aus?
Die Antwort ist erstmal kurz und unbefriedigend: Es kommt darauf an.
Zeit, um Licht ins Dunkel zu bringen und die Frage zu beantworten: Gibt es Lebensmittel für eine gesunde Stimme?
Ihre Stimme wird es Ihnen danken, wenn Sie ausreichend viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Rund 1,5 Liter täglich (6 Gläser) sind ideal, um die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum sowie die Stimmlippen zu befeuchten. Am besten sind ungesüßte Getränke, die weder zu kalt noch zu heiß sind, z. B. Wasser oder Tee. Kräutertees wirken schleimverdünnend. Für eine gute Stimme ist Salbeitee zu empfehlen.
Achtung: Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und schwarzer Tee sowie Alkohol können die Schleimhäute austrocknen und sollten vor einem Sprechauftritt daher nur in Maßen genossen werden.
Ein lang geglaubter Mythos besagt, dass Milchprodukte die Verschleimung anregen, Milch oder Joghurt vor einem Sprechauftritt also nicht so günstig sind. Dies wurde zwar mehrfach widerlegt (darüber haben Wissenschaftsjournalist*innen sowohl in der ZEIT als auch in der GEO berichtet), viele Menschen schildern aber dieses Gefühl der Verschleimung. Schuld daran ist vermutlich die Erwartungshaltung, in der GEO heißt es nämlich:
»Untersuchungen zeigten, dass die Milchaufnahme nicht mit einer erhöhten Produktion von Nasensekreten oder Hustensymptomen verbunden war. Die Testpersonen, die an den Milch-Mythos glaubten, beklagten dennoch ein erhöhtes Schluckbedürfnis und verdickten Speichel – allerdings auch jene, die das Milchgetränk aus Sojabohnen getrunken hatten.«
Wenn es Ihnen auch so geht, dann greifen Sie lieber zu anderen Getränken und Speisen.
Sogar das Essen nimmt Einfluss auf unsere Stimme. Insbesondere vor einem »Sprechereignis« wie einem längeren Gespräch oder einem Vortrag sollten Sie keine besonders würzigen oder scharfen Gerichte zu sich nehmen. Genau wie die Schleimhaut im Mund reagieren auch die stimmbildenden Organe im Rachen empfindlich und gereizt auf Schärfe. Essen Sie lieber leichte und milde Kost. Zum Beispiel eine Suppe oder etwas gedämpftes Gemüse mit Fisch – diese Gerichte haben zudem den Vorteil, dass sie nicht so schwer im Magen liegen und Sie sich voll und ganz auf Ihren Auftritt konzentrieren können.
Und auch hier gilt: Wenn Sie zu der Gruppe gehören, die mit Milchprodukten schlechte Erfahrungen bzgl. der Schleimförderung gemacht haben, dann verzichten Sie vor einem wichtigen Gespräch oder Ihrer nächsten Podcast-Aufzeichnung lieber darauf. Zu scharfe und saure Speisen (Zitrusfrüchte) reizen die Schleimhäute und regen die Produktion von Magensäure an, das kann zum Reflux führen und ist ebenfalls schädlich für die Stimme.
Wichtiger Bestandteil der Stimmhygiene sind Lutschtabletten oder Bonbons, dazu zählen bspw. Isla Moos, Salbeibonbons und GeloRevoice®. Die Schleimhaut wird dadurch schnell spürbar und nachhaltig befeuchtet. Besonders gute Erfahrungen mache ich seit Beginn meiner Ausbildungszeit mit Isla Moos (mentholfrei).
Scharfe Bonbons mit Menthol, Eukalyptus, Kamille oder Pfefferminz sollten vermieden werden (vor allem im Erkältungsfall) – sie trocknen auf Dauer Ihre Schleimhäute aus.
Wichtig ist eine ausreichend gute Belüftung und Luftfeuchtigkeit in Wohn- und Arbeitsräumen. Grundsätzlich entziehen Nikotin, Alkohol, Staub, Hitze, Kälte und trockene Luft dem Körper Feuchtigkeit. Räume mit schlechter Luft, einen schnellen Klimawechsel und eine stark eingestellte Klimaanlage im Auto sollten Sie möglichst vermeiden.
Wenn ich am Mikrofon stehe, trinke ich ausschließlich Leitungswasser (damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht) und verzichte in der Pause auf eine Joghurtmahlzeit, da meine Stimme danach etwas belegt ist.
Es ist sicher nie falsch, sich selbst ein wenig zu beobachten: Was tut Ihnen gut? Wie reagieren Sie auf bestimmte Speisen und Getränke?
Mein Name ist Debora Diehl und ich arbeite als Rhetorik- und Aussprachetrainerin. In meinem Newsletter schreibe ich über Themen rund um mündliche Kommunikation, über Rhetorik, Stimme und Aussprache. Manchmal gebe ich auch Buchtipps und berichte über meinen Blog.
Darf ich Ihnen schreiben, wenn ein neuer Blog-Artikel erscheint?
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von MailerLite.com zu laden.
© 2024 Dr. Debora Diehl
Sprechwissenschaftlerin & Logopädin
mail@deboradiehl.de | Harsdorfer Straße 56, 39110 Magdeburg
hhh
mail@deboradiehl.de
Harsdorfer Straße 56, 39110 Magdeburg