Das Foto entstand 2016 am Goethe-Institut in Hanoi. In dieser intensiven Zeit arbeitete ich gemeinsam mit zwei Kolleginnen mehrere Monate lang mit vietnamesischen Lehrkräften. Unser Ziel war es, für das Thema Aussprache im DaF-Unterricht (Deutsch als Fremdsprache) zu sensibilisieren und praxisnahe Methoden zu vermitteln, mit denen Lernende ihre Aussprache gezielt verbessern können.
Gerade für vietnamesische Deutschlernende ist das eine große Herausforderung: Die phonetischen Unterschiede zwischen Vietnamesisch und Deutsch sind erheblich – sowohl im Lautinventar als auch in der Prosodie (also z. B. in der Betonung, Intonation und im Rhythmus). Doch mit einer klaren, systematischen Vorgehensweise lassen sich große Fortschritte erzielen.
In diesem Beitrag beschreibe ich, wie Deutschlernende aller Erstsprachen (nicht nur Vietnamesisch) mehr Verständlichkeit durch Aussprachetraining erreichen können.
Die drei Phasen, die wir damals an der Tafel skizzierten, habe nicht ich selbst erfunden – sie basieren auf einer vielfach erprobten und wissenschaftlich fundierten Methode. Sie bietet ein strukturiertes Modell, das sich in der Praxis bewährt hat und eine klare Orientierung im Ausspracheunterricht gibt.
Diese drei Phasen sind:
Wahrnehmen – Verstehen – Automatisieren
Alles beginnt mit dem Gehör. Denn bevor ein Laut richtig gebildet werden kann, muss er zuerst präzise wahrgenommen werden. Das ist oft der unterschätzte, aber entscheidende erste Schritt. Besonders Lernende, deren Muttersprache über ein ganz anderes Lautsystem verfügt, hören viele feine Unterschiede zunächst gar nicht – einfach, weil ihr Gehör dafür nicht sensibilisiert ist.
Typische Übungen in dieser Phase sind:
Auch hier zeigt sich: Ohne bewusstes Hinhören ist alles weitere kaum möglich. Es geht nicht nur ums Hören, sondern ums Unterscheiden und Verstehen auditiver Merkmale.
Im zweiten Schritt werden die Laute, die zuvor gehört wurden, bewusst gemacht und analysiert. Hier geht es darum, sprachliche Regelmäßigkeiten zu entdecken, die die Aussprache steuern – etwa wie ein Laut je nach Position im Wort verändert wird oder wie Artikulationsstellen und -arten funktionieren.
Typische Inhalte dieser Phase sind:
Ein Beispiel: Lernende erkennen, dass ein -e am Wortende (wie in »Miete«) immer unbetont ist – und nicht wie das gedehnte e in »See« gesprochen wird. Solche Einsichten führen dazu, dass Fehler nicht nur korrigiert, sondern verstanden werden – eine wichtige Voraussetzung für nachhaltiges Lernen.
Die dritte Phase ist der eigentliche Trainingsprozess: Das, was in den ersten beiden Phasen wahrgenommen und verstanden wurde, wird nun aktiv geübt und automatisiert. Denn Aussprache kann man nicht nur wissen – man muss sie sich einprägen und einschleifen.
Effektive Übungen in dieser Phase sind:
Wichtig ist: Die Automatisierung sollte in realitätsnahen Sprechsituationen stattfinden – also in Sätzen, Dialogen und freien Sprechanlässen. Nur so wird die Aussprache auch im Alltag flüssig und verständlich.
Viele Lernende unterschätzen die Bedeutung der Aussprache. Dabei ist sie essenziell für die Verständlichkeit und den kommunikativen Erfolg. Selbst bei guter Grammatik und großem Wortschatz kann eine unverständliche Aussprache zu Missverständnissen oder Verunsicherung führen.
Mit einer klaren Struktur – wie den drei Phasen – und einem Wissen über die Aussprachethemen wird das Aussprachetraining nicht nur effektiver, sondern auch motivierender: Lernende erkennen ihre Fortschritte, verstehen die Ursachen ihrer Fehler und entwickeln zunehmend Vertrauen in ihre sprachlichen Fähigkeiten.
Mein Name ist Debora Diehl und ich arbeite als Rhetorik- und Aussprachetrainerin. In meinem Newsletter schreibe ich über Themen rund um mündliche Kommunikation, über Rhetorik, Stimme und Aussprache. Manchmal gebe ich auch Buchtipps und berichte über meinen Blog.
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Gerade für vietnamesische Deutschlernende ist das eine große Herausforderung: Die phonetischen Unterschiede zwischen Vietnamesisch und Deutsch sind erheblich – sowohl im Lautinventar als auch in der Prosodie (also z. B. in der Betonung, Intonation und im Rhythmus). Doch mit einer klaren, systematischen Vorgehensweise lassen sich große Fortschritte erzielen.
In diesem Beitrag beschreibe ich, wie Deutschlernende aller Erstsprachen (nicht nur Vietnamesisch) mehr Verständlichkeit durch Aussprachetraining erreichen können.
Die drei Phasen, die wir damals an der Tafel skizzierten, habe nicht ich selbst erfunden – sie basieren auf einer vielfach erprobten und wissenschaftlich fundierten Methode. Sie bietet ein strukturiertes Modell, das sich in der Praxis bewährt hat und eine klare Orientierung im Ausspracheunterricht gibt.
Diese drei Phasen sind:
Wahrnehmen – Verstehen – Automatisieren
Alles beginnt mit dem Gehör. Denn bevor ein Laut richtig gebildet werden kann, muss er zuerst präzise wahrgenommen werden. Das ist oft der unterschätzte, aber entscheidende erste Schritt. Besonders Lernende, deren Muttersprache über ein ganz anderes Lautsystem verfügt, hören viele feine Unterschiede zunächst gar nicht – einfach, weil ihr Gehör dafür nicht sensibilisiert ist.
Typische Übungen in dieser Phase sind:
Auch hier zeigt sich: Ohne bewusstes Hinhören ist alles weitere kaum möglich. Es geht nicht nur ums Hören, sondern ums Unterscheiden und Verstehen auditiver Merkmale.
Im zweiten Schritt werden die Laute, die zuvor gehört wurden, bewusst gemacht und analysiert. Hier geht es darum, sprachliche Regelmäßigkeiten zu entdecken, die die Aussprache steuern – etwa wie ein Laut je nach Position im Wort verändert wird oder wie Artikulationsstellen und -arten funktionieren.
Typische Inhalte dieser Phase sind:
Ein Beispiel: Lernende erkennen, dass ein -e am Wortende (wie in »Miete«) immer unbetont ist – und nicht wie das gedehnte e in »See« gesprochen wird. Solche Einsichten führen dazu, dass Fehler nicht nur korrigiert, sondern verstanden werden – eine wichtige Voraussetzung für nachhaltiges Lernen.
Die dritte Phase ist der eigentliche Trainingsprozess: Das, was in den ersten beiden Phasen wahrgenommen und verstanden wurde, wird nun aktiv geübt und automatisiert. Denn Aussprache kann man nicht nur wissen – man muss sie sich einprägen und einschleifen.
Effektive Übungen in dieser Phase sind:
Wichtig ist: Die Automatisierung sollte in realitätsnahen Sprechsituationen stattfinden – also in Sätzen, Dialogen und freien Sprechanlässen. Nur so wird die Aussprache auch im Alltag flüssig und verständlich.
Viele Lernende unterschätzen die Bedeutung der Aussprache. Dabei ist sie essenziell für die Verständlichkeit und den kommunikativen Erfolg. Selbst bei guter Grammatik und großem Wortschatz kann eine unverständliche Aussprache zu Missverständnissen oder Verunsicherung führen.
Mit einer klaren Struktur – wie den drei Phasen – und einem Wissen über die Aussprachethemen wird das Aussprachetraining nicht nur effektiver, sondern auch motivierender: Lernende erkennen ihre Fortschritte, verstehen die Ursachen ihrer Fehler und entwickeln zunehmend Vertrauen in ihre sprachlichen Fähigkeiten.
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Sprechwissenschaftlerin & Logopädin
mail@deboradiehl.de | Breiter Weg 10, 39104 Magdeburg
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