Als Rhetorik- und Aussprachetrainerin habe ich das große Glück, meine Leidenschaft für Sprache, Sprechen und Kommunikation nicht nur beruflich ausleben zu können. Für mich gehört ein Ehrenamt schon immer zu meinem Leben. Meine Eltern haben es mir vorgelebt und schließlich 2003 eine Stiftung gegründet, die vom Ehrenamt lebt.
Rhetorik und Aussprache im Ehrenamt
Erst nach dem Ende meiner Promotionszeit wusste ich, in welcher Stadt ich für längere Zeit leben werde und wie mein beruflicher Alltag aussehen wird. Ich war nicht mehr angestellt, sondern hauptberuflich selbständig. Innerhalb kurzer Zeit kamen dann drei schöne Ehrenämter in mein Leben, über die ich hier berichten will. Am Ende dieses Artikels ziehe ich ein Fazit und erzähle, was ich durch diese Ehrenämter gewonnen habe. Für eines dieser Engagements kann ich Unterstützung gebrauchen, mehr dazu versteckt sich in diesem Beitrag.
Vorlesen für Menschen, die selbst nicht mehr lesen (können)
Vorlesen ist – seit ich gut lesen kann – eine große Leidenschaft von mir. Weil ich immer schon viel Freude dabei hatte, meinen drei jüngeren Geschwistern etwas vorzulesen, wollte ich mal Grundschullehrerin werden. Es ist anders gekommen, aber ich lese bis heute immer wieder gern vor.
Seit 2021 gestalte ich einmal im Jahr – am Bundesweiten Vorlesetag – Vorlesestunden in Magdeburger Pflegeheimen. Dafür konnte ich auch andere freiwillige Frauen und Männer gewinnen, die gemeinsam mit mir Geschichten, Gedichte und Reime vorlesen. Das Foto unten ist beim Vorlesetag 2022 in einem Pflegeheim an der Elbe entstanden. Dieses Haus hatte ich angesprochen, weil ich einen Bewohner seit meiner Ausbildung zur Logopädin kenne und regelmäßig bis heute treffe.
Auch im Caritas Pflegeheim Bischof-Weskamm-Haus war ich an einem Vorlesetag, daraus haben sich regelmäßige Vorlesestunden ergeben. Einmal monatlich lesen wir dort vor, in letzter Zeit singen wir auch hin und wieder.
Vorleser*in gesucht!
Wen diese Art Ehrenamt anspricht und Lust hat, uns zu unterstützen, kann sich sehr gern bei mir melden. Wir freuen uns über weitere Vorleser*innen.
Lektorat für ein besonderes Magazin
Meine Vorliebe für das Vorlesen hat sicher auch etwas mit meinem weiteren Engagement zu tun. Seit vielen Jahren lektoriere ich Abschlussarbeiten für Freund*innen und seit ich selbst eine Dissertation geschrieben habe, wurde ich schon einige Male von ehemaligen Mit-Doktorandinnen angefragt und beauftragt, ihre Dissertationen zu lektorieren.
Weil mich auch die Entwicklung meiner Heimatstadt Magdeburg und die Gleichbehandlung aller Menschen interessieren, war ich froh zu erfahren, dass 2021 ein neues Magazin in unserer Stadt gegründet wurde. präsent versteht sich selbst als »Ein Magazin für Menschen mit offenem Geist«. Frauen interviewen und portraitieren Frauen in Magdeburg. In Ausgabe 2 durfte auch ich Teil einer Gesprächsrunde sein. Seit dieser zweiten Ausgabe habe ich das Korrektorat übernommen.
Das Magazin erscheint einmal jährlich und bespricht Themen wie Abschied, sexuelle Übergriffe, den Arbeitsalltag einer Gleichstellungsbeauftragten oder die Magdeburger Veranstaltungsreihe DichtKunst, in der ein neuer Raum der Kommunikation und Wertschätzung geschaffen wird.
Moderieren, Lernen, Organisieren und Netzwerken
Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie schön es war, zu einem Netzwerk zu gehören. Direkt nach meinem Studium 2013 bin ich Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS) geworden. Es hat aber acht Jahre gedauert, bis ich mich dort auch engagiert habe.
Nach dem Ende meiner Promotionszeit habe ich mir ein Seminar bei meiner Kollegin, der Rhetoriktrainerin Beatrix Schwarzbach in Berlin, geschenkt. Dieser Kontakt hat mein Leben sehr bereichert. Bea ist schon lange in der DGSS aktiv und hat bei mir das Interesse geweckt, mich 2021 ebenfalls in die Berufskommission der DGSS wählen zu lassen. Auf einen Schlag hatte ich viele neue Kolleg*innen, mit denen ich mich über meine Arbeit austauschen konnte.
Innerhalb der Berufskommission setze ich mich für zwei verschiedene Zertifikats-Formate ein. Es gibt das DGSS-Rhetorikzertifikat für Erwachsene und für Schüler*innen. Ein Rhetorikzertifikat können erwachsene Teilnehmende auch bei mir erwerben.
Inzwischen bin ich 2. Vorsitzende im Vorstand der DGSS. Hier teile ich mir mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Augustin Ulrich Nebert die Gesamtverantwortung, wir vertreten gemeinsam mit den anderen Vorstandskolleg*innen den Verein und entscheiden über diverse alte und neue Projekte. Regelmäßig moderiere ich Sitzungen und habe so immer wieder einen guten Einblick in Gremienarbeit und zielgerichtetes Arbeiten in Gruppen.
Mein Fazit
»Drei Ehrenämter, schaffst Du es denn daneben noch zu arbeiten?«
Das werde ich manchmal gefragt und ich gebe zu, es erfordert eine gute Organisation und natürlich würde ich das nicht tun, wenn ich keine Lust darauf hätte. Zeitlich sind die Ehrenämter auch sehr divers: Für das Lesen im Pflegeheim investiere ich im Monat etwa zwei Stunden. Für das Magazin präsent lese ich am Jahresende maximal 20 Beiträge von etwa zwei A4-Seiten. Aufwändiger ist meine Arbeit im Vorstand der DGSS. Wir treffen uns einmal monatlich zu unseren Sitzungen, mehrmals wöchentlich beantworte ich E-Mails, halte Rücksprache mit der Pressestelle und Sonstiges.
Diese drei Ehrenämter bereichern meinen Alltag aber ungemein. Drei Dinge möchte ich konkret benennen:
Fachlicher Austausch
Da ich Solo-Selbständig bin und keine Angestellten oder Kolleg*innen habe, ist der Kontakt zu anderen Sprechwissenschaftler*innen und Sprecherzieher*innen sehr wertvoll für mich. So wurde ich schon auf tolle Weiterbildungen aufmerksam gemacht, habe Buchempfehlungen erhalten, konnte meine Moderationskompetenzen erweitern und habe fachliches Feedback bekommen.
Persönlicher Austausch
Im Pflegeheim genieße ich besonders die Gespräche mit den Bewohner*innen, die zwischen den Leseeinheiten entstehen. Ich erfahre viel aus deren Leben, kann mir etwas von ihrer Lebensweisheit abschauen und erlebe es immer wieder als Gewinn, in so viele zufriedene Gesichter zu blicken. Ähnliches passiert mir auch in der DGSS, vor allem bei unserer jährlichen Tagung, auf der ich viele Mitglieder live erlebe (unsere anderen Treffen finden fast ausschließlich digital statt) und bei Pasta und Wein die Abende für gute Gespräche nutzen kann.
Sichtbarkeit
In Magdeburg gibt es nur sehr wenige Menschen, die in einem ähnlichen Bereich arbeiten wie ich und zugleich auch noch selbständig sind. Die DGSS bietet mir genau diesen Austausch und gleichzeitig eine größere Sichtbarkeit. Es gibt zum Beispiel viele Rhetoriktrainer*innen in der DGSS, aber nicht so viele Aussprachetrainer*innen wie mich. So ist schon der eine oder andere Auftrag zu mir gekommen.
Sicher gibt es noch weitere gute Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ich kann meine Fähigkeiten verbessern, bekomme positive Gefühle, erfahre gesellschaftlichen Zusammenhalt, treffe auf Menschen, die ich sonst nicht treffen würde usw. Ich bin gespannt darauf, wie es in den nächsten Jahren damit weitergeht.
Mein Name ist Debora Diehl und ich arbeite als Rhetorik- und Aussprachetrainerin. In meinem Newsletter schreibe ich über Themen rund um mündliche Kommunikation, über Rhetorik, Stimme und Aussprache. Manchmal gebe ich auch Buchtipps und berichte über meinen Blog.
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Als Rhetorik- und Aussprachetrainerin habe ich das große Glück, meine Leidenschaft für Sprache, Sprechen und Kommunikation nicht nur beruflich ausleben zu können. Für mich gehört ein Ehrenamt schon immer zu meinem Leben. Meine Eltern haben es mir vorgelebt und schließlich 2003 eine Stiftung gegründet, die vom Ehrenamt lebt.
Rhetorik und Aussprache im Ehrenamt
Erst nach dem Ende meiner Promotionszeit wusste ich, in welcher Stadt ich für längere Zeit leben werde und wie mein beruflicher Alltag aussehen wird. Ich war nicht mehr angestellt, sondern hauptberuflich selbständig. Innerhalb kurzer Zeit kamen dann drei schöne Ehrenämter in mein Leben, über die ich hier berichten will. Am Ende dieses Artikels ziehe ich ein Fazit und erzähle, was ich durch diese Ehrenämter gewonnen habe. Für eines dieser Engagements kann ich Unterstützung gebrauchen, mehr dazu versteckt sich in diesem Beitrag.
Vorlesen für Menschen, die selbst nicht mehr lesen (können)
Vorlesen ist – seit ich gut lesen kann – eine große Leidenschaft von mir. Weil ich immer schon viel Freude dabei hatte, meinen drei jüngeren Geschwistern etwas vorzulesen, wollte ich mal Grundschullehrerin werden. Es ist anders gekommen, aber ich lese bis heute immer wieder gern vor.
Seit 2021 gestalte ich einmal im Jahr – am Bundesweiten Vorlesetag – Vorlesestunden in Magdeburger Pflegeheimen. Dafür konnte ich auch andere freiwillige Frauen und Männer gewinnen, die gemeinsam mit mir Geschichten, Gedichte und Reime vorlesen. Das Foto unten ist beim Vorlesetag 2022 in einem Pflegeheim an der Elbe entstanden. Dieses Haus hatte ich angesprochen, weil ich einen Bewohner seit meiner Ausbildung zur Logopädin kenne und regelmäßig bis heute treffe.
Auch im Caritas Pflegeheim Bischof-Weskamm-Haus war ich an einem Vorlesetag, daraus haben sich regelmäßige Vorlesestunden ergeben. Einmal monatlich lesen wir dort vor, in letzter Zeit singen wir auch hin und wieder.
Vorleser*in gesucht!
Wen diese Art Ehrenamt anspricht und Lust hat, uns zu unterstützen, kann sich sehr gern bei mir melden. Wir freuen uns über weitere Vorleser*innen.
Lektorat für ein besonderes Magazin
Meine Vorliebe für das Vorlesen hat sicher auch etwas mit meinem weiteren Engagement zu tun. Seit vielen Jahren lektoriere ich Abschlussarbeiten für Freund*innen und seit ich selbst eine Dissertation geschrieben habe, wurde ich schon einige Male von ehemaligen Mit-Doktorandinnen angefragt und beauftragt, ihre Dissertationen zu lektorieren.
Weil mich auch die Entwicklung meiner Heimatstadt Magdeburg und die Gleichbehandlung aller Menschen interessieren, war ich froh zu erfahren, dass 2021 ein neues Magazin in unserer Stadt gegründet wurde. präsent versteht sich selbst als »Ein Magazin für Menschen mit offenem Geist«. Frauen interviewen und portraitieren Frauen in Magdeburg. In Ausgabe 2 durfte auch ich Teil einer Gesprächsrunde sein. Seit dieser zweiten Ausgabe habe ich das Korrektorat übernommen.
Das Magazin erscheint einmal jährlich und bespricht Themen wie Abschied, sexuelle Übergriffe, den Arbeitsalltag einer Gleichstellungsbeauftragten oder die Magdeburger Veranstaltungsreihe DichtKunst, in der ein neuer Raum der Kommunikation und Wertschätzung geschaffen wird.
Moderieren, Lernen, Organisieren und Netzwerken
Ich erinnere mich noch sehr genau daran, wie schön es war, zu einem Netzwerk zu gehören. Direkt nach meinem Studium 2013 bin ich Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS) geworden. Es hat aber acht Jahre gedauert, bis ich mich dort auch engagiert habe.
Nach dem Ende meiner Promotionszeit habe ich mir ein Seminar bei meiner Kollegin, der Rhetoriktrainerin Beatrix Schwarzbach in Berlin, geschenkt. Dieser Kontakt hat mein Leben sehr bereichert. Bea ist schon lange in der DGSS aktiv und hat bei mir das Interesse geweckt, mich 2021 ebenfalls in die Berufskommission der DGSS wählen zu lassen. Auf einen Schlag hatte ich viele neue Kolleg*innen, mit denen ich mich über meine Arbeit austauschen konnte.
Innerhalb der Berufskommission setze ich mich für zwei verschiedene Zertifikats-Formate ein. Es gibt das DGSS-Rhetorikzertifikat für Erwachsene und für Schüler*innen. Ein Rhetorikzertifikat können erwachsene Teilnehmende auch bei mir erwerben.
Inzwischen bin ich 2. Vorsitzende im Vorstand der DGSS. Hier teile ich mir mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Augustin Ulrich Nebert die Gesamtverantwortung, wir vertreten gemeinsam mit den anderen Vorstandskolleg*innen den Verein und entscheiden über diverse alte und neue Projekte. Regelmäßig moderiere ich Sitzungen und habe so immer wieder einen guten Einblick in Gremienarbeit und zielgerichtetes Arbeiten in Gruppen.
Mein Fazit
»Drei Ehrenämter, schaffst Du es denn daneben noch zu arbeiten?«
Das werde ich manchmal gefragt und ich gebe zu, es erfordert eine gute Organisation und natürlich würde ich das nicht tun, wenn ich keine Lust darauf hätte. Zeitlich sind die Ehrenämter auch sehr divers: Für das Lesen im Pflegeheim investiere ich im Monat etwa zwei Stunden. Für das Magazin präsent lese ich am Jahresende maximal 20 Beiträge von etwa zwei A4-Seiten. Aufwändiger ist meine Arbeit im Vorstand der DGSS. Wir treffen uns einmal monatlich zu unseren Sitzungen, mehrmals wöchentlich beantworte ich E-Mails, halte Rücksprache mit der Pressestelle und Sonstiges.
Diese drei Ehrenämter bereichern meinen Alltag aber ungemein. Drei Dinge möchte ich konkret benennen:
Fachlicher Austausch
Da ich Solo-Selbständig bin und keine Angestellten oder Kolleg*innen habe, ist der Kontakt zu anderen Sprechwissenschaftler*innen und Sprecherzieher*innen sehr wertvoll für mich. So wurde ich schon auf tolle Weiterbildungen aufmerksam gemacht, habe Buchempfehlungen erhalten, konnte meine Moderationskompetenzen erweitern und habe fachliches Feedback bekommen.
Persönlicher Austausch
Im Pflegeheim genieße ich besonders die Gespräche mit den Bewohner*innen, die zwischen den Leseeinheiten entstehen. Ich erfahre viel aus deren Leben, kann mir etwas von ihrer Lebensweisheit abschauen und erlebe es immer wieder als Gewinn, in so viele zufriedene Gesichter zu blicken. Ähnliches passiert mir auch in der DGSS, vor allem bei unserer jährlichen Tagung, auf der ich viele Mitglieder live erlebe (unsere anderen Treffen finden fast ausschließlich digital statt) und bei Pasta und Wein die Abende für gute Gespräche nutzen kann.
Sichtbarkeit
In Magdeburg gibt es nur sehr wenige Menschen, die in einem ähnlichen Bereich arbeiten wie ich und zugleich auch noch selbständig sind. Die DGSS bietet mir genau diesen Austausch und gleichzeitig eine größere Sichtbarkeit. Es gibt zum Beispiel viele Rhetoriktrainer*innen in der DGSS, aber nicht so viele Aussprachetrainer*innen wie mich. So ist schon der eine oder andere Auftrag zu mir gekommen.
Sicher gibt es noch weitere gute Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ich kann meine Fähigkeiten verbessern, bekomme positive Gefühle, erfahre gesellschaftlichen Zusammenhalt, treffe auf Menschen, die ich sonst nicht treffen würde usw. Ich bin gespannt darauf, wie es in den nächsten Jahren damit weitergeht.
Mein Name ist Debora Diehl und ich arbeite als Rhetorik- und Aussprachetrainerin. In meinem Newsletter schreibe ich über Themen rund um mündliche Kommunikation, über Rhetorik, Stimme und Aussprache. Manchmal gebe ich auch Buchtipps und berichte über meinen Blog.
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