
Als Rhetorik- und Aussprachetrainerin arbeite ich oft mit Menschen, die eine andere Erstsprache als die Deutsche gelernt haben. Zur Zeit sind es vor allem vietnamesische Deutschlernende. Häufig werde ich am Ende der einzelnen Aussprachetrainings gefragt: »Wie kann ich meine deutsche Aussprache auch außerhalb unserer Trainings weiter verbessern?»
Die gute Nachricht ist: Es gibt viele effektive Methoden, mit denen Sie eigenständig an Ihrer Aussprache arbeiten können. Als Expertin für Phonetik möchte ich in diesem Beitrag drei bewährte Hilfsmittel und Übungen mit Ihnen teilen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.
Hier kommt eine wichtige Erkenntnis aus meiner Arbeit: Bevor Sie einen Laut korrekt aussprechen können, müssen Sie ihn zunächst präzise wahrnehmen. Viele Aussprachefehler entstehen gar nicht, weil die Artikulation nicht gelingt, sondern weil die feinen Unterschiede zwischen ähnlichen Lauten einfach nicht gehört werden. Das Gehör kann man trainieren, und zwar mit folgenden Möglichkeiten:
Minimalpaare sind Wortpaare, die sich nur in einem einzigen Laut unterscheiden – zum Beispiel Bett vs. Beet oder leise vs. Reise. So gehen Sie bei der Arbeit mit Minimalpaaren vor:

Hier sind weitere Beispiele für Minimalpaare.
Wenn Sie Podcasts oder Nachrichten hören, können Sie Ihr Gehör gezielt trainieren. Wählen Sie ein kurzes Segment (ca. 60 Sekunden) und hören Sie es mehrmals. Hierfür eignet sich das Format Tagessschau in 100 Sekunden sehr gut. Hören Sie den Ausschnitt nun mehrmals mit verschiedenen Aufgaben.
Nehmen Sie sich selbst beim Sprechen auf und vergleichen Sie Ihre Aussprache mit der von Muttersprachler*innen – ja, das kann am Anfang unangenehm sein, aber es lohnt sich! Nutzen Sie dafür die Sprachaufnahme-Funktion Ihres Handys und hören Sie sich kritisch an.
Aussprache ist eine körperliche Aktivität. Zunge, Lippen und Kiefer arbeiten zusammen, um Laute zu produzieren. Beim O, U und SCH werden die Lippen gestülpt, beim I und E werden sie wie zu einem Lächeln breit gezogen. Beim A muss der Kiefer weit geöffnet werden. Mit bestimmten Übungen aktivieren Sie Ihren Artikulationsapparat, um die Laute der deutschen Sprache deutlich sprechen zu können:
Ein lockerer, beweglicher Artikulationsapparat ermöglicht es Ihnen, auch ungewohnte Laute viel leichter zu formen.
Neben den Artikulationsorganen im Gesicht kann auch der gesamte Körper genutzt werden, um kleine artikulatorische Feinheiten zu üben:
Wie bei jedem Training gilt auch hier: Regelmäßigkeit schlägt Intensität. Integrieren Sie kurze Übungseinheiten in Ihren Alltag – lieber täglich zehn Minuten als einmal pro Woche eine Stunde.
Nicht nur, weil ich selbst als Autorin einen Teil dazu beitragen durfte, empfehle ich das kostenlose Online-Aussprachetraining des Goethe-Instituts. Was mir daran besonders gefällt: Sie können in Ihrem eigenen Tempo arbeiten, wann und wo Sie möchten. Das Training deckt alle wichtigen Laute des Deutschen ab, bietet Audio-Beispiele von Muttersprachler*innen und gibt Ihnen direktes Feedback. Es ist perfekt, um gezielt an den Lauten zu arbeiten, die Ihnen noch Schwierigkeiten bereiten. Das Programm hat einen kleinen Nachteil: Damit kann man nur auf Laut- und Wortebene üben. Übungen auf Satzebene und für die Spontansprache werden hier nicht angeboten.
Ausspracheverbesserung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Ihr Artikulationsapparat muss neue Bewegungsmuster lernen – ähnlich wie beim Erlernen eines Musikinstruments oder einer Sportart. Freuen Sie sich auch über kleine Fortschritte und bleiben Sie dran!
Wenn Sie merken, dass Sie bei bestimmten Lauten oder Lautkombinationen nicht weiterkommen, kann professionelle Begleitung sehr hilfreich sein. In meinem Aussprachetraining (in Magdeburg oder online) arbeite ich individuell mit Ihnen an Ihren spezifischen Herausforderungen und zeige Ihnen, wie Sie Ihre Übungen noch gezielter gestalten können. Und wenn Sie allein üben möchten, aber nicht wissen, welche Laute Ihnen Schwierigkeiten machen, fertige ich gern eine Ausspracheanalyse für Sie an.
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Die gute Nachricht ist: Es gibt viele effektive Methoden, mit denen Sie eigenständig an Ihrer Aussprache arbeiten können. Als Expertin für Phonetik möchte ich in diesem Beitrag drei bewährte Hilfsmittel und Übungen mit Ihnen teilen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.
Hier kommt eine wichtige Erkenntnis aus meiner Arbeit: Bevor Sie einen Laut korrekt aussprechen können, müssen Sie ihn zunächst präzise wahrnehmen. Viele Aussprachefehler entstehen gar nicht, weil die Artikulation nicht gelingt, sondern weil die feinen Unterschiede zwischen ähnlichen Lauten einfach nicht gehört werden. Das Gehör kann man trainieren, und zwar mit folgenden Möglichkeiten:
Minimalpaare sind Wortpaare, die sich nur in einem einzigen Laut unterscheiden – zum Beispiel Bett vs. Beet oder leise vs. Reise. So gehen Sie bei der Arbeit mit Minimalpaaren vor:

Hier sind weitere Beispiele für Minimalpaare.
Wenn Sie Podcasts oder Nachrichten hören, können Sie Ihr Gehör gezielt trainieren. Wählen Sie ein kurzes Segment (ca. 60 Sekunden) und hören Sie es mehrmals. Hierfür eignet sich das Format Tagessschau in 100 Sekunden sehr gut. Hören Sie den Ausschnitt nun mehrmals mit verschiedenen Aufgaben.
Nehmen Sie sich selbst beim Sprechen auf und vergleichen Sie Ihre Aussprache mit der von Muttersprachler*innen – ja, das kann am Anfang unangenehm sein, aber es lohnt sich! Nutzen Sie dafür die Sprachaufnahme-Funktion Ihres Handys und hören Sie sich kritisch an.
Aussprache ist eine körperliche Aktivität. Zunge, Lippen und Kiefer arbeiten zusammen, um Laute zu produzieren. Beim O, U und SCH werden die Lippen gestülpt, beim I und E werden sie wie zu einem Lächeln breit gezogen. Beim A muss der Kiefer weit geöffnet werden. Mit bestimmten Übungen aktivieren Sie Ihren Artikulationsapparat, um die Laute der deutschen Sprache deutlich sprechen zu können:
Ein lockerer, beweglicher Artikulationsapparat ermöglicht es Ihnen, auch ungewohnte Laute viel leichter zu formen.
Neben den Artikulationsorganen im Gesicht kann auch der gesamte Körper genutzt werden, um kleine artikulatorische Feinheiten zu üben:
Wie bei jedem Training gilt auch hier: Regelmäßigkeit schlägt Intensität. Integrieren Sie kurze Übungseinheiten in Ihren Alltag – lieber täglich zehn Minuten als einmal pro Woche eine Stunde.
Nicht nur, weil ich selbst als Autorin einen Teil dazu beitragen durfte, empfehle ich das kostenlose Online-Aussprachetraining des Goethe-Instituts. Was mir daran besonders gefällt: Sie können in Ihrem eigenen Tempo arbeiten, wann und wo Sie möchten. Das Training deckt alle wichtigen Laute des Deutschen ab, bietet Audio-Beispiele von Muttersprachler*innen und gibt Ihnen direktes Feedback. Es ist perfekt, um gezielt an den Lauten zu arbeiten, die Ihnen noch Schwierigkeiten bereiten. Das Programm hat einen kleinen Nachteil: Damit kann man nur auf Laut- und Wortebene üben. Übungen auf Satzebene und für die Spontansprache werden hier nicht angeboten.
Ausspracheverbesserung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Ihr Artikulationsapparat muss neue Bewegungsmuster lernen – ähnlich wie beim Erlernen eines Musikinstruments oder einer Sportart. Freuen Sie sich auch über kleine Fortschritte und bleiben Sie dran!
Wenn Sie merken, dass Sie bei bestimmten Lauten oder Lautkombinationen nicht weiterkommen, kann professionelle Begleitung sehr hilfreich sein. In meinem Aussprachetraining (in Magdeburg oder online) arbeite ich individuell mit Ihnen an Ihren spezifischen Herausforderungen und zeige Ihnen, wie Sie Ihre Übungen noch gezielter gestalten können. Und wenn Sie allein üben möchten, aber nicht wissen, welche Laute Ihnen Schwierigkeiten machen, fertige ich gern eine Ausspracheanalyse für Sie an.
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Weitere Informationen '© 2025 Dr. Debora Diehl // mail@deboradiehl.de // Breiter Weg 10, 39104 Magdeburg
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